Wintergartentage 2019 – Jahrestagung des Bundesverband Wintergarten e.V.
Berlin, 27. März 2019 – Am 21.und 22. März 2019 traf sich die Wintergarten-Branche in Berlin zu den Wintergartentagen 2019. Auf dem Programm standen neben der Fachtagung zu aktuellen Themen des Wintergartenbaus auch die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Wintergarten e.V. sowie die Ausstellung von Mitgliedsbetrieben und Partnern des Wintergartenbaus.
Fachtagung Wintergartenbau: Geballter Wissenstransfer
Dr. Steffen Spenke eröffnete die jährliche Fachtagung, zu der der Bundesverband Wintergarten e.V. alle am Bau von Wintergärten, Terrassendächern und anderen Glasbauten beteiligten Fachkollegen eingeladen hatte. Als ersten Vortragenden begrüßte er Rechtsanwalt Dr. Edgar Joussen von der Kanzlei Joussen & Schranner in Berlin zu dem Thema „Der richtige Umgang mit Mängeln – Rechte von Auftraggebern und Auftragnehmern“. Zum wiederholten Mal konnte Joussen aus seinem umfangreichen Fundus zahlreiche für die Praxis des Handwerkes wichtige Fälle darstellen.
Dr. Edgar Joussen hatte 2018 für den Bundesverband auch einen Mustervertrag erarbeitet, der Mitgliedsbetrieben Rechtssicherheit bei ihrer Vertragsgestaltung gibt. Er hat sich bewährt als Formulierungshilfe, um sicherzustellen, dass alle wesentlichen Fragen beachtet werden.
Technische Regeln und neue Entwicklungen im Blick: Dipl.-Ing. Ralf Spiekers (Bundesverband Holz und Kunststoff – Bundesinnungsverband der Tischler/Schreiner, Berlin) ging in seinem Vortrag vor allem auf die DIN 18008 mit seiner umstrittenen „80-cm-Regel“ ein. Er hinterfragte kritisch die Notwendigkeit einer solchen Erschwerung (und Verteuerung) der Erstellung von Bauelementen und referierte die Normung als Gratwanderung zwischen faktischer Notwendigkeit und ökonomischer Interessen.
Am Nachmittag des ersten Tages fand eine Architekturführung zu neuen Glasbauten in Berlin statt. Die Teilnehmer wurden hier mit vielen interessanten technischen Neuentwicklungen und Aspekten der Stadtplanung vertraut gemacht.
Schon seit langem fester Bestandteil der Tagung ist das abendliche Branchetreffen, das von vielen Mitgliedern zum Erfahrungsaustausch genutzt wird.
Praxistipps für die Branchenbetriebe
Das Vortragsprogramm des zweiten Tages leitete Dipl.-Ing. Guido Strasser mit einem Vortrag zu „Befestigung von Wintergärten und Fenstern an Außenwänden mit geringer Festigkeit und barrierefreien Schwellen“ ein. Strasser konnte mit vielen Beispielen aus seiner Praxis als Gutachter auf spezifische Probleme bei der fachgerechten Montage hinweisen.
Dem folgte ein Beitrag von Dr. Uwe Arndt (Fachausschuss Marketing). Der mit „Wintergarten-WIKI“ überschriebene Beitrag ging auf verschiedene Themen ein. Zunächst wurde aus aktuellem Anlass noch einmal auf das Thema „Datenschutzgrundverordnung“ und seine Relevanz für die Handwerksbetriebe hingewiesen .
Dem schloss sich ein Aufruf an die Wintergartenbetriebe an, die Möglichkeiten der örtlichen Medien besser zu nutzen und bei relevanten Meldungen aus dem eigenen Betrieb selbst aktiv zu werden.
Schließlich wurde noch auf die Sonderpublikation „Terrassendächer und Glashäuser“ eingegangen, die der Bundesverband zusammen mit der Zeitschrift „mein schönes zuhause“ herausgibt. Dies soll vor allem dazu genutzt werden, den Privatkunden für die Bedeutung von Qualität gerade auch im Bereich der Kaltdächer zu sensibilisieren.
Dipl.-Ing. Henning Wagner (Orgadata AG, Leer) ging in seinem Beitrag zu „Digitalisierung in Verkauf, Planung und Fertigung von Wintergärten und Terrassendächern“ nicht nur auf die Hilfen bei Planung, Visualisierung und Angebot ein, sondern zeigte auf, wie der Handwerksbetrieb auch Daten zum Beispiel von Google Analytics für sich auswerten und nutzen kann.
Den Schlusspunkt des Vortragsprogramms setzte Prof. Jutta Rump (Institut für Beschäftigung und Employability, Ludwigshafen). Sie behandelte das Thema „Fachkräftesicherung: Was Betriebe heute für morgen wissen sollten– wie bleibe ich ein attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte Fachkräfte?“
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2030 mit bis zu 6,5 Mio. fehlenden Arbeitskräften gerechnet werden muss. Die Ursachen für diese Entwicklung sind in einem Mix aus demografischer Entwicklung und veränderten Einstellungen junger Leute zu suchen.
Rump stellte dar, dass bei den nun nachfolgenden Generationen immer mehr individuelle Orientierungen zum Zuge kommen. Es geht um Abkehr von Hierarchien, vom Streben nach „Work-Life-Balance“ und um einen Trend zur „sanften Karriere“. Ein Handwerksbetrieb müsse somit sicherstellen, dass er ein Image entwickelt, in dem sich auch junge Leute mit ihren Interessen und Perspektiven einbringen können. Hier geht es um eine Art „Markenbildung“, die einen Betrieb auszeichnet, der Perspektiven aufzeigt, das Einbringen von Kompetenzen ermöglicht, Maßnahmen für „lebenslanges Lernen“ ergreift und einem Wunsch nach Aufmerksamkeit und Fürsorge Rechnung trägt.
Nicht nur große Konzerne, sondern auch kleinere Betriebe könnten sich als „Marke“ in ihrem lokalen Umfeld etablieren und zeigen, dass sie die Balance im magischen Dreieck zwischen Kompetenz und Qualifikation, Identifikation und Motivation sowie Wohlbefinden und Gesundheit finden und halten können.
Fachausstellung in neuem Format
Zur besseren Verbindung von Ausstellung und Tagung wurde eine Reduzierung des Aufwandes getestet, die von den Ausstellern/Sponsoren der Tagung im Ergebnis positiv bewertet wurde.
Mitgliederversammlung des Bundesverbandes
Die Mitgliederversammlung hatte im Vorfeld der Fachtagung die Entwicklung des Verbandes seit der letzten Mitgliederversammlung und die nächsten Aufgaben sowie die dafür erforderlichen Finanzen im Blick.
Im Bericht hob der 1. Vorsitzende Dr. Steffen Spenke besonders die vier Säulen hervor, die den wesentlichen Kern der Tätigkeit des Bundesverbandes bilden:
- die Interessensvertretung seiner Mitglieder,
- die Herausarbeitung und Durchsetzung einheitlicher Begriffe und Qualitätsmaßstäbe zur Sicherung eines fairen Wettbewerbs,
- Lobbyarbeit im Hinblick auf Gesetzgebung und Normung
- Öffentlichkeitsarbeit für die Ziele des Verbandes.
Aus der Vielzahl der Aktivitäten des Verbandes wurden besonders betont:
Der Fachausschuss Aluminium-Wintergarten hat eine Reihe von Merkblättern aktualisiert, darunter die Merkblätter zur Systemprüfung, zu Gebrauchshinweisen, zum Muster-Wartungsvertrag sowie die Checkliste zu Inspektion und Wartung.
- Als nächstes wichtiges Projekt wurde die Entwicklung von Qualifizierungslehrgängen für Planer, Monteure sowie Hersteller benannt.
- Der Fachausschuss Holzwintergarten konnte seine Richtlinie präzisieren und deutlich ergänzen
- Weiterhin wird an dem Projekt eines Rechenprogramms zur einfachen Berechnung der U-Werte eines Wintergartens für die Unternehmererklärung zur EnEV/GEG gearbeitet.
Nach dem Tätigkeitsbericht, der Annahme des Finanzberichts und der Entlastung des Vorstands wurde mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Wintergartentage ab jetzt immer jährlich in Berlin stattfinden sollen.
Bei Rückfragen oder weiteren Materialwünschen wenden Sie sich bitte an:
Arndt Mediendienste, Dr. Uwe Arndt
Kleiner Stadtrundgang mit Architekten zu neueren Glasbauten im Zentrum der Hauptstadt
Bauen mit Glas + nachhaltiges Bauen + intelligente Technik
Donnerstag, 21. März 2019, 15.00 Uhr, Treffpunkt Tagungshotel Hotel Maritim pro Arte
Friedrichstraße 151
Spaziergang zum Futurium – Haus der Zukunft (Richter Musikowski) |
![]() Futurium – Haus der Zukunft |
|
![]() Heinrich-Böll-Stiftung |
|
![]() 50 Hertz- Netzquartier |
17.30 Uhr Rückfahrt mit der S-Bahn18.00 Uhr Ende der Führung am Hotel Maritim pro Arte
Bundesverband Wintergarten e.V. Geschäftsstelle
Dipl. - Ing. Peter Ertelt
1. Vorsitzender und Geschäftsführer
Adelungstr. 32, 64283 Darmstadt
info@bundesverband-wintergarten.de
Tel.: 06151 62 777 12
Fax: 06151 62 777 52
Office - Zeiten: Mo - Do: 9:00 bis 15:00
Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Uwe Arndt,
Vorstand Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Adelungstraße 32, 64283 Darmstadt
dr.arndt@bundesverband-wintergarten.de
Tel.: 06151 62 777 10
Fax: 06151 62 777 52