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Wintergarten Lüftung – Glasanbau behaglich und schadensfrei

Ausreichende Wintergarten Lüftung ist zwingend erforderlich1

Die Wintergarten Lüftung ist wichtiger Bestandteil der Wintergarten Planung. Im Zusammenwirken mit einer wirksamen Beschattung und dem Einsatz von Funktionsgläsern ist eine großzügige Be- und Entlüftung notwendige Voraussetzung für ein angenehmes Raumklima.

Lüftung und Beschattung ergänzen sich, sie können sich aber nicht ersetzen. Das kann an folgendem Beispiel gezeigt werden: Ist ein Wintergarten mit einer leistungsfähigen Außenbeschattung versehen, muss die Luft im Wintergarten immerhin noch zusätzlich zehn Mal pro Stunde gewechselt werden, um unangenehme Stauluft zu vermeiden. Bei einer Innenbeschattung wird von einem zwanzigfachen Luftwechsel ausgegangen. Um dieses Wechselspiel optimal zu regeln ist eine elektronische Klima Steuerung und Regelung dringend zu empfehlen. Kein noch so aufmerksamer Nutzer kann diese Dynamik manuell und den jeweiligen Veränderungen von Sonneneinstrahlung, Bewölkung und Windverhältnissen zeitnah folgen, sofern er denn auch immer anwesend sein kann.

Wäre das Glashaus vollständig ohne Sonnenschutz, müsste die Luft sogar 50 Mal pro Stunde gewechselt werden. Das ist aber eher eine theoretische Rechengröße, die in der Praxis kaum zu bewerkstelligen ist. Somit kann festgehalten werden, dass für ein angenehmes Raumklima immer Beschattungs- und Lüftungsvorrichtungen vorhanden sein müssen! Prinzipiell kann man zwei Möglichkeiten der Lüftung unterscheiden: die thermische und die motorische Lüftung.

Querlüftung:

Die Be- und Entlüftung erfolgt durch seitlich angebrachte Oberlichter. Für Zuluft sorgen Belüfter oder auch Schiebelüfter.

Diagonallüftung:

Entlüftet wird per Dachlüftungsklappen, Oberlichter oder Walzenlüfter. Zuluft wird über Fenster, Türen oder Schiebelüfter zugeführt.

Dach oder First Lüftung:

Zur Entlüftung stehen Dachlüftungsklappen oder Walzenlüfter zur Verfügung. Zuluft kommt über Fenster, Türen oder Schiebelüfter.

Die thermische Wintergarten Lüftung

Das Prinzip der thermischen Lüftung ist einfach: Die erwärmte Luft steigt nach oben und wird über Dachlüftungsklappen oder Fenster abgeführt, während von unten Frischluft nachströmt. Gleichzeitig werden natürliche Luftdruckunterschiede zwischen verschiedenen Seiten des Anbaus genutzt,  die eine Querlüftung durch Öffnen der Seitenfenster ermöglichen.

Dach oder Seitenfenster im oberen Bereich führen diese Luft nach außen, während unteren Bereich Öffnungen frische Zuluft in den Raum transportieren. Neben besonderen Lüftungsklappen kann sowohl Luftzufuhr wie Abluft über die vorhandenen Fenster, Türen oder Dachfenster erfolgen. Auf dem Markt werden Lüftungssysteme angeboten, die mit einfachen Mitteln auf eine Erhitzung im Innenraum reagieren. Die Öffnungsfläche, die für eine thermische Lüftung zu planen ist, ist abhängig von der der Lage des Wintergartens (Intensität der Sonneneinstrahlung), dem  Energiedurchlassgrad der eingesetzten Verglasungen (g-Wert) und dem Durchlassgrad der  Beschattungsanlage (Innen oder außen, FC-Wert des Behanges, Nutzungsziel … ).

Wie der Luftstrom im Wintergarten organisiert werden kann, wird weiter unten dargestellt. Gegen die thermische Lüftung spricht, dass sie die Einbruchgefahr erhöht, weil geöffnete Flügel notwendig sind. Meist sin diese auch nur manuell. Dann Pflanzen und Einrichtung unter Umständen zeitweilig zu großer Hitze und UV-Strahlung ausgesetzt.

Befürworter einer thermischen Lüftung halten dagegen, dass ihr großes Plus die vollkommen geräuschlosen Arbeitsweise, einfache Handhabung und geringere Investition und Betriebskosten sind.

In Abwägung dieser Aspekte können auch Kombinationen von natürlicher und motorischer Lüftung durchaus sinnvoll sein.

 

Die motorische Lüftung

Auf dem Markt werden zahlreiche Lüftungssysteme angeboten, welche die Belüftung und Entlüftung motorisch regeln. Diese Lüftungen sind in der Regel technisch ausgereifte Produkte, die auch die Anforderungen an Wärmedämmung, Wasserdichtigkeit etc. eines Wintergartens erfüllen. Optimalen Luftaustausch schafft der motorbetriebener Walzenlüfter, der im Dachbereich montiert wird.

Für den Zuluftbereich werden meistens Klapplüfter angeboten, die wie waagerechte Leisten in die Elemente eingefügt werden. Die Montage erfolgt je nach Modell direkt unter oder über der Glasscheibe, oder die Einheit wird in den Blendrahmen integriert. Auch eine senkrechte Montage ist bei einigen Modellen möglich.

Zuluftgeräte können zum Teil auch wahlweise manuell oder motorisch betrieben werden. Manuelle Systeme funktionieren dann nach dem Nachströmprinzip, d.h. dass durch das Absaugen verbrauchter Luft im oberen Bereich durch die Veränderung des Luftdrucks automatisch Frischluft in den Wintergarten geführt wird, ohne dass eine motorische Unterstützung erforderlich ist. In diesem Fall spricht man von einem abluftorientierten Lüftungssystem.

Die Geräte im Abluftbereich sind in der Regel Walzenlüfter, die verbrauchte warme und feuchte Innenluft nach außen führen. Die Gehäuse bestehen entweder aus Kunststoff oder aus Aluminium. Da sie mit Strom angetrieben werden, ist die Schlagregendichtigkeit der Geräte von besonderer Wichtigkeit. Die Drehzahl der Walzenlüfter ist regelbar. Die maximale Drehzahl gewährleistet maximale Lüftung, verursacht aber auch das größte Betriebsgeräusch. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass die Hersteller eine Vielzahl von Accessoires anbieten, die den Wohnkomfort im Wintergarten erhöhen. Dies betrifft zum Beispiel spezielle Pollenfilter für die Zuluftgeräte oder auch Insektengitter etc.

 

Anordnung der Lüftungselemente

Für eine wirksame Lüftung ist wesentlich, dass abgestimmt auf die Abluftelemente ausreichend dimensionierte und im unteren Bereich angeordnete Zuluftelemente geplant werden.

Im Wintergarten werden im Wesentlichen folgende Konzepte angewendet: die Querlüftung, die Diagonallüftung und die Dach- oder Firstlüftung (s. Abb. oben). Die Öffnungen (Fenster, Türen, Schiebelüfter) bzw. Geräte (Lüftungsklappen) für die Zuluft werden in der Regel im unteren oder mittleren Bereich der Seitenelemente platziert, während für die Abluft der obere Bereich der Seitenteile oder das Dach (Dachlüftungsklappen, Oberlichter, Walzenlüfter) geeignet sind. Die Zu- und Abluft sollten geregelt werden können, entweder manuell oder motorisch betrieben, am besten geregelt über eine elektronische Klimasteuerung.

Bei der Querlüftung erfolgt die Be- und Entlüftung an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Wintergartens.

Die Diagonallüftung erhält die Zuluft durch entsprechende Öffnungen in der Vorderfront des Wintergartens  und entlüftet wie bei der Querlüftung durch die Seitenteile.

Die Dach- oder First Lüftung gehört zu der Lüftungsart, die am häufigsten in Wintergärten verwendet wird. Die Entlüftung erfolgt über Dachlüftungsklappen oder Walzenlüfter im Dachbereich, während die Zuluft wie bei der Diagonallüftung durch die Vorderseite mittels Fenster, Türen oder Schiebelüftern in den Wintergarten geleitet wird. Ein Grund dafür liegt in der Tatsache, dass hier das Auftreten von Zugerscheinungen weniger wahrscheinlich ist.

 

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1 Gesetzliche Vorgaben ergeben sich aus der Landesbauordnung (siehe „Aufenthaltsräume“), der DIN   4108-2, Ziffer 8.2.3 (Belüftung von Räumen, die nur über einen Glasvorbau belüftet werden, über die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) Status einer gesetzlichen Vorgabe). Darüber hinaus ist ggf. die DIN 1946 (Raumlufttechnik) zu beachten.

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